Sophie Kluge

Drei Kurzfilme


14. Februar 2015, 15:00–19:00 Uhr



Die Filme von Sophie Kluge (*1983, DE) verbindet das Fließende und das Episodenhafte des Alltagslebens, das gerade nicht durch ein Happy End abgeschlossen werden kann, weil es danach ja immer weiter geht. Ihre Filme münden in eine gewisse heitere Gelassenheit, die etwas mit Freiheit und vielleicht mit Erkenntnis zu tun hat. 


Wir zeigen die drei Filme parallel und als Loops durchgehend von 15:00 bis 19:00 Uhr.



BAR.INNEN.NACHT: UNTERGANG DER TITANIC, D 2015, 20 min


mit: Dirk von Lowtzow, Katrin Wichmann, Tabea Bettin, Leopold Hornung, Johannes Schäfer, Kiani del Valle und Sulgi Lie

Kamera: Lydia Richter

Schnitt: Katja Dringenberg

Buch und Regie: Sophie Kluge


Eine Bar, wenige Besucher, eine Tanzende: Der Barmann ist Ansprache-Gegenüber und Verbindung zwischen den Gästen. Sind ihre vereinzelten Monologe verlorene Gesprächsangebote oder sich selbst genügende Geschichten? Wie gut kennen sich einige dieser scheinbar einander Fremden? Es deuten sich Wünsche an, aber nichts wird ausgesprochen oder in die Tat umgesetzt. Subtile popkulturelle Referenzen verweisen auf das kulturelle Codesystem der Berlin-Mitte-Bewohner um die Dreißig. Ästhetizismus. Ennui. Der Film Film endet mit dem vom nun einsamen Barmann gesungenen „Thrown out of Drama School“ (von Lowtzow/Mynther). 



CARROUSEL  D 2013, 25 min 


mit: Sarah Sophia Meyer, Franziska Machens, Daniel Hoevels und Christoph Ischinger 

Kamera: Christian Stangassinger          

Schnitt: Katja Dringenberg

Buch und Regie: Sophie Kluge  

                                                                 

Alles beginnt und endet am gleichen Ort: Der Film erzählt eine Episode aus dem Leben von Clara, die sich in Gaspard verliebt, seiner flüchtigen Einladung folgt und sich von Berlin aus auf den Weg nach Paris macht, um ihn dort zu überraschen. Doch bald nach Ihrer Ankunft merkt sie, dass alles anders ist als sie es sich vorgestellt hatte: Der Weg war das Ziel. Es gibt keinen Garten Eden – keinen von schützenden Mauern umgebenen Garten mit seinem Versprechen vom ewigen Paradies, mit den verbotenen Früchten vom Baum der Erkenntnis und schließlich mit der Vertreibung aus diesem Ort der etwas dümmlichen Glückseligkeit. Diesen zwischen Himmel und Erde gelegenen hortus conclusus durchstreift sie nur als moderne Nomadin. 

       


DANS LE JARDIN DU NIL, D 2012, 8 min


mit: Judith Hofmann, Olivia Gräser, Matthias Grundmann und Andreas Tobias

Kamera: Tim Schenkl

Schnitt: Kolja Kunt

Buch: Sophie Kluge & Boram Lie

Regie: Sophie Kluge                                                                                       


Halb Kammerspiel, halb Hörspiel: Wir hören die Telefonate einer Hotelzimmerbewohnerin. Sie spricht mit einem Mann, der im mythischen Glauben an die große Liebe verharrt, und sie spricht mit einer Frau, die diesem Mann die Erkenntnis der Einseitigkeit seiner Liebe verweigert. Der Name eines Parfüms wird zum einzigen zarten Hinweis auf die trügerische Idylle von Paradiesgärten. Doch Erkenntnisse gewinnt lediglich die Ohrenzeugin, während sie die verbotenen Früchte als delikate Konfitüre nascht: Sie selbst entscheidet sich gegen die Verheißung von Liebe, die als eine auf einen Zettel gekritzelte Telefonnummer lockt und verlässt das Hotelzimmer, um den realen Zwängen der prekären Arbeitswelt zu folgen und weiterzuziehen. 




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Drei Kurzfilme


14 Februar 2015, 15:00–19:00 hrs

Anna-Catharina Gebbers | Bibliothekswohnung, Ziegelstr. 2, 10117 Berlin


Sophie Kluge
Innen. Bar. Nacht: Untergang der Titanic, Carrousel, Dans Le Jardin Du Nil